1. Februar 2011 - Johannes berichtet aus Kambodscha
Nach einem kurzen Stopp bei Savong’s Haus und einem Fahrerwechsel (ich fuhr zum ersten Mal seit über 3 Monaten wieder ein Auto, und das in einer Stadt wo man das Wort Verkehrsregel kaum kennt), erreichten Savong und ich die Projektstätte und konnten sofort feststellen, dass auch am 1.1. brav gearbeitet wird. Savong führte mich zuerst über das Gelände und erklärte mir die Einzelheiten.
Ziemlich beeindruckend ist die Mauer die rund um das Projektgelände verlauft und das Eingangstor. Savong erklärte mir, dass er auf diese robuste Bauweise bestand, da er auf seine Erfahrungen beim Waisenhaus- und Schulbau zurückgreifen könnte. In der Regenzeit wird dadurch einem Wegschwemmen oder Brechen der Mauer entgegengewirkt.
Weiters fiel mir auch gleich der imposante Baum im hinteren Teil des Geländes auf, der als Art „Denkmal“ erhalten wird. Und eine weitere bemerkenswerte Idee ist der Fischteich als Mittelpunkt des Projekts, damit auch der Nahrungsbeschaffung Abhilfe geleistet wird.
An diesem Tag traf ich 8 Leute am Gelände an, die mit dem Projekt beschäftigt waren. Einer davon war der Architekt. Meiner Meinung nach der wichtigste Mann am Gelände war der Baggerfahrer. Im ca. 10 Minuten Takt, manchmal auch länger, wurden aus dem nahe gelegenem Steinbruch Schotter und Erde zum Planieren geliefert. Und im Laufe meines Besuches konnte man kontinuierlich den Fortschritt seiner geleisteten Arbeit am rechten Rand des Teiches feststellen.
Weiters war da noch ein Arbeiter, welcher jedem Truckfahrer vom Steinbruch eine Art Voucher gab, damit keine Fuhr zuviel oder zuwenig verrechnet wird.
Erstaunlich war für mich auch, dass einige Arbeiter sozusagen freiwillig am Projekt mitarbeiten, mit dem Wissen, dass ihnen dann später ein Job garantiert ist.
Dann war da noch der kleine Junge der aus dem wegen der Planierarbeiten entstehenden Schlamm die Fische einsammelte und zu Mittag wirklich eine ansehnliche Menge „erfischt“ hat. Diese wurden bei meinem Verlassen schon gegrillt und vermutlich von allen gemeinsam zu Mittag verspeist.
Für mich war der Besuch ein sehr beeindruckendes Erlebnis, und meine Freundin, Familie und ich werden in Zukunft versuchen uns in dieser Hinsicht mehr einzusetzen, denn die Kinder in diesen Ländern können am wenigsten dafür und sie sind einfach für jede Hilfe dankbar, und sei es nur ein Bleistift und ein Blatt Papier.
Wir können sicher nicht allen Waisen und notleidenden Kindern helfen, aber mit diesem Projekt wird ein großes Lächeln auf viele kambodschanische Kindergesichter gezaubert.
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